Endorphin Formel

Endorphine sind körpereigene Stoffe, die zur Gruppe der Neurotransmitter zählen. Ihren Ursprung haben sie im Gehirn, wo sie an zahlreichen Prozessen beteiligt sind.

Endorphine erhöhen oder erhalten unser Wohlbefinden, indem sie unter anderem Schmerzen lindern und Ängste lösen. Ein Endorphin-Mangel kann ernste Folgen haben. Umso wichtiger ist es, ihn frühzeitig zu erkennen und ihm entgegenzuwirken. Durch Bewegung, richtige Ernährung oder Mittel zur Nahrungsergänzung lässt sich die Menge der Endorphine im Körper erhöhen und ein Endorphine Mangel beseitigen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Endorphine?
  2. Wie wirken Endorphine?
  3. Weitere Funktionen von Endorphinen
  4. Welche Probleme kann ein Endorphin-Mangel verursachen?
  5. Kann man den Endorphin-Spiegel messen?
  6. Erhöhung des Endorphin-Spiegels
  7. Wichtige Co-Faktoren
  8. Zusammenfassung
  9. Quellen

Wirkung von Endorphin

  • ausgeglichen
  • wohlfühlend
  • glücklich
  • stressfrei
  • zufrieden

Was sind Endorphine?

Endorphine sind kleine Neuropeptide (Botenstoffe) im Gehirn, die erstmals 1975 von schottischen Wissenschaftlern bei Schweinen entdeckt wurden. Der Name "Endorphine" ist die Abkürzung für "Endogene Morphine", also Schmerzmittel, die der Körper selbst produziert und die an Opiatrezeptoren binden. Grundsätzlich lassen sich drei verschiedene Typen an Endorphinen unterscheiden:

  • Alpha-Endorphine
  • Beta-Endorphine
  • Gamma-Endorphine


Wegen ihrer positiven Wirkung auf das physische und psychische Wohlbefinden werden Endorphine umgangssprachlich auch als Glückshormone bezeichnet.

Wie wirken Endorphine?

Endorphine haben vor allem eine analgetische Wirkung. Das heißt, dass sie schmerzlindernd und schmerzunterdrückend wirken. Endorphine erhöhen ihre Aktivität in Notfallsituationen, zum Beispiel bei schweren Verletzungen. Wenn Betroffene trotz ihrer Wunden zunächst keine Schmerzen verspüren, ist das darauf zurückzuführen, dass in einer solchen Situation zahlreiche Endorphine ausgeschüttet werden. Auch bei positiven Erlebnissen kann der Körper die Menge ausgeschütteter Endorphine erhöhen (daher auch die Bezeichnung als "Glückshormone").

Darüber hinaus sind Endorphine an der Regelung von Hunger und Schlaf beteiligt und tragen zur Bildung von Sexualhormonen bei. Außerdem stärken Endorphine das Immunsystem, helfen Stress vorzubeugen und Belastungen besser zu verkraften. Wenn kein Endorphin-Mangel vorliegt, fühlen Sie sich wohl und ausgeglichen, motiviert und gegenüber den Herausforderungen des Alltags gut gewappnet.

Jedes "Glückshormon" hat spezifische Aufgaben und Wirkungen. Manche Endorphine - wie beispielsweise Dopamin - erhöhen das Interesse und Verlangen nach bestimmten Tätigkeiten, sie steigern den Antrieb und vermitteln ein Glücksgefühl.

Auch Noradrenalin steigert die Motivation, Aktivität und Leistungsstärke.

Andere Endorphine erhöhen die Stärke der Bindung zwischen Menschen (Oxytocin), während wieder andere Endorphine - wie Serotonin - Angst, Stress und Aggressivität reduzieren und Menschen ausgeglichen und zufrieden machen.

Weitere Funktionen von Endorphinen

Endorphine erhöhen nicht nur das Wohlbefinden, sondern hängen auch mit bestimmten Körperfunktionen zusammen, wie verschiedene Studien zeigen.

Endorphine und Lachen

Ein Zusammenhang zwischen Glückshormonen und Lachen ist naheliegend. Aber es kann sich auch positiv auf das Schmerzempfinden auswirken. Das haben Forscher der Universität Oxford herausgefunden, die ihren Probanden eine Blutdruckmanschette anlegten und diese aufpumpten, bis die Probanden einen Schmerz verspürten. Die Reizschwelle für diesen Schmerz lag bei den Teilnehmern, die vorher ein lustiges Video sahen, über das sie lachen mussten, deutlich höher als bei denen, die eine neutrale Dokumentation ansahen. Die Wissenschaftler erklären dieses Ergebnis mit den Endorphinen, die das Lachen freisetzt und die das Schmerzempfinden verringern.

Endorphine und der Placebo-Effekt

Der berühmte Placebo-Effekt, bei dem wirkstofffreie Substanzen eine Wirkung erzielen, hängt ebenfalls mit Endorphinen zusammen. Amerikanische Forscher fanden heraus, dass Probanden mit künstlich erzeugten Kieferschmerzen nach der Einnahme eines Placebos nicht nur subjektiv weniger Schmerz empfanden. Denn wie bildgebende Verfahren zeigten, verstärkte sich auch die Ausschüttung von Endorphinen in ihrem Gehirn. Dabei hing das Ausmaß der Endorphin-Aktivität direkt mit der Stärke der empfundenen Schmerzen zusammen; die Gründe hierfür sind allerdings noch nicht endgültig geklärt.

Endorphine und Depression

Der genaue Zusammenhang zwischen Endorphinen und Depressionen ist noch nicht abschließend geklärt. Bekannt ist jedoch, dass bei Depressionen der Serotoninspiegel niedrig ist und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) die typischen Symptome lindern. Aber auch auf natürliche Weise, zum Beispiel durch Sport ausgeschüttete Endorphine, können sich positiv auswirken. So zeigten Wissenschaftler der Boston University School of Medicine schon 2004 in einer Überblicksarbeit, dass täglich ausgeführter Sport (30 Minuten Laufen), bei dem Serotonin ausgeschüttet wird, bereits nach wenigen Tagen eine Besserung der Symptome erzielen kann.

Welche Probleme kann ein Endorphin-Mangel verursachen?

Bei einem Endorphine Mangel sind bestimmte körperliche und psychische Veränderungen zu beobachten. Erste Anzeichen sind anhaltende Müdigkeit, Lust- und Antriebslosigkeit sowie Gereiztheit. Welche Veränderungen darüber hinaus auftreten, hängt davon ab, welche genauen Endorphine einen Mangel aufweisen. Wenn über einen längeren Zeitraum hinweg ein Endorphin-Mangel besteht, der nicht durch Nahrungsergänzung oder Ähnliches ausgeglichen wird, kann es zu psychischen Problemen wie irrationalen Angstzuständen, Zwangsstörungen, Suchterkrankungen oder Depressionen kommen.

Kann man den Endorphin-Spiegel messen?

>Den Endorphin-Spiegel genau zu bestimmen und auf diese Weise einen Endorphin-Mangel zu erkennen, ist schwierig. Da Endorphine sich kaum im Blut befinden, lassen sie sich dort auch nicht nachweisen. Es ist lediglich bekannt, wie die Verteilung einzelner Botenstoffe aussieht. So weiß man zum Beispiel, dass sich nur etwa 1 % des gesamten im Körper befindlichen Endorphins in den Nervenzellen des Gehirns befindet. Die absoluten Mengen an Endorphinen im Körper sind jedoch nicht bekannt.

Erhöhung des Endorphin-Spiegels

Lichttherapie

Die Wirkung von Licht auf die Stimmung zeigt sich an sonnigen Tagen: Menschen fühlen sich fitter und sind besser gelaunt. Das liegt daran, dass die Sonne die Vitamin D-Produktion im Körper anregt. Vitamin D trägt seinerseits dazu bei, dass der Körper mehr Botenstoffe produziert und damit auch den Anteil der Endorphine erhöhen kann. Die Folge: Die Laune wird im Frühjahr automatisch besser, sobald die täglichen Sonnenstunden zunehmen. An sonnenlosen Tagen sind Vitamin-D-haltige Präparate zur Nahrungsergänzung eine Alternative.

Bewegungstherapie

Bewegung fördert die Ausschüttung von Endorphinen im Gehirn. Art und Ausmaß der körperlichen Betätigung sind dabei zweitrangig. Wichtig ist nur, dass sie regelmäßig betrieben und dabei die Ausdauer trainiert wird. Bekannt ist das sogenannte "Runner's High". Damit wird ein Zustand bezeichnet, in dem sich Läufer nach einer (individuell unterschiedlichen) bestimmten Strecke befinden. Sie haben das Gefühl, endlos weiterlaufen zu können - obwohl sie eigentlich erschöpft sind oder sogar Schmerzen verspüren.

Ernährung und Nahrungsergänzung

Einige Nahrungsmittel wie Schokolade oder Chilischoten setzen Endorphine frei. Daneben existieren Stoffe, die an der Produktion von Endorphinen beteiligt sind. Ein Beispiel hierfür ist die Aminosäure L-Tryptophan. Sie bildet die Grundlage für Serotonin. Lebensmittel mit L-Tryptophan wie Avocados, Bananen, Fisch, Hülsenfrüchte, Käse und diversen Samen (z. B. Quinoa oder Sesam) führen zu einer Erhöhung des Endorphin-Spiegels. Um einen Endorphin-Mangel zu beseitigen, lässt sich L-Tryptophan auch als Nahrungsergänzung einnehmen. Einen ähnlichen Effekt haben Mittel zur Nahrungsergänzung mit Vitamin D.

Wichtige Co-Faktoren

Um Endorphine zu produzieren, benötigt der Körper Vitamine und Mineralstoffe, wie zum Beispiel Vitamin B3 und B6, Magnesium und Zink. Sie lassen sich über die Nahrung oder als Nahrungsergänzung zuführen. Omega-3-Fettsäuren zeigen ähnlich positive Effekte auf den Serotoninspiegel. Wenn Sie einen Endorphin-Mangel ausgleichen wollen, sollten Sie diese Co-Faktoren berücksichtigen. Mit einer ausreichenden Versorgung an Vitaminen und Mineralstoffen durch bestimmte Lebensmittel oder Produkte zur Nahrungsergänzung schaffen Sie optimale Voraussetzungen, um die Endorphine zu erhöhen. Vitamin B6 ist zum Beispiel in Geflügel und Fisch, Linsen, Kohl und Avocados enthalten. Omega-3-Fettsäuren finden sich in Fisch, Leinsamen und Öl, stehen aber auch als Mittel zur Nahrungsergänzung zur Verfügung.

Zusammenfassung

Endorphine sind Botenstoffe, die ihren Ursprung im Gehirn haben. Sie erfüllen wichtige Aufgaben und leisten einen großen Beitrag zum körperlichen und psychischen Wohlbefinden. Ein Endorphin-Mangel kann unangenehme Folgen haben, deshalb ist es sinnvoll, in diesem Fall die Menge an Endorphinen zu erhöhen. Dies ist durch Sport, entsprechende Ernährung oder Mittel zur Nahrungsergänzung möglich.

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Quellen

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21920973
  2. https://www.jneurosci.org/content/25/34/7754
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC474733/
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