Noradrenalin
Noradrenalin
Noradrenalin ist ein eng mit dem Adrenalin verwandter Botenstoff, der körpereigen synthetisiert wird. Es wirkt sowohl als Stresshormon, als auch als Neurotransmitter. Es zählt wie seine chemisch-verwandten Botenstoffe Adrenalin und Dopamin zur Gruppe der Katecholamine.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Noradrenalin?
- Wie wirkt Noradrenalin?
- Noradrenalin-Synthese
- Welche Probleme kann ein Noradrenalin-Mangel verursachen?
- Kann man den Noradrenalinspiegel messen?
- Erhöhung des Noradrenalin-Spiegels
- Interessantes zu Noradrenalin
- Quellen
Wirkung von Noradrenalin
- gute Reaktionsfähigkeit
- hohe Motivation
- Konzentration
- Fluchtreflex
- Stress
Was ist Noradrenalin?
Bei Noradrenalin handelt es sich um einen Botenstoff, der im Körper eigenständig synthetisiert wird. Wie aus dem Namen schon ersichtlich wird, ist er eng mit Adrenalin verwandt. Da Noradrenalin im Vergleich zu Adrenalin keine Methylgruppe an seiner Aminogruppe besitzt, zeigen sich teilweise unterschiedliche physiologische Wirkungen der beiden Botenstoffe. Das interessante an Noradrenalin ist, dass es sowohl als Hormon, als auch als Neurotransmitter seine Wirkung entfaltet.
Wie wirkt Noradrenalin?
Noradrenalin hat zwei grundlegen verschiedene Wirkungsweisen im menschlichen Körper. Es wirkt zum Einen als Hormon und zum Anderen als Neurotransmitter. Generell steuert es die Herzfrequenz und initiiert den Fluchtreflex. Es sorgt also dafür, dass man beispielsweise in unangenehmen Situationen plötzlich sehr energiegeladen ist und das Bedürfnis verspürt, aus der Situation zu flüchten.
Wirkung als Hormon
Noradrenalin wird in den Nebennieren als Hormon produziert. Dies läuft parallel zur Adrenalinproduktion ab. Es wird dann ins Blut abgegeben, welches für den Fluchtreflex sorgt. Aus diesem Grund wird es auch als Stresshormon bezeichnet. Im Blut sorgt es für eine Engstellung der Gefäße, wodurch der Blutdruck gesteigert wird.
Neben der Engstellung der Gefäße wird auch der Glukosegehalt im Blut erhöht, indem Reserven angebrochen und der Blutfluss in die Skelettmuskeln und damit die Sauerstoffversorgung erhöht werden. Dies ermöglicht unter Anderem eine bessere Reaktionsfähigkeit, was erneut mit dem Fluchtreflex einhergeht.
Wirkung als Neurotransmitter
Als Neurotransmitter erfüllt Noradrenalin seine wichtigere Rolle für das Zentralnervensystem und sympathische Nervensystem. Dies ist auch der wichtigste Unterschied zu Adrenalin, welchem keine große Rolle als Neurotransmitter zugeschrieben wird. Es sorgt für die Aufrechterhaltung des Herzschlags und regelt die Frequenz von diesem. Außerdem kann es die Blutzirkulation zu Muskelgeweben beeinflussen. Generell steuert Noradrenalin somit über elektrische Impulse verschiedenste Teile unseres Organismus. So hat Noradrenalin auch Einfluss auf die Steuerung des Appetits, die Motivation und die Motorik.
Noradrenalin-Synthese
Die Biosynthese von Noradrenalin im menschlichen Körper erfolgt in mehreren Schritten. Die Aminosäure Tyrosin wird durch Tyrosinhydroxylase zu Levodopa hydroxiliert. Daraufhin wird von diesem Stoff ein CO2-Molekül abgespalten. Hierdurch entsteht der Neurotransmitter Dopamin. Dopamin wird nun abschließend durch das Enzym Dopaminhydroxylase oxidiert, also ein Sauerstoffatom ergänzt und final zu Noradrenalin katalysiert.
Welche Probleme kann ein Noradrenalin-Mangel verursachen?
Noradrenalin wirkt sich positiv auf das Herz, den Blutdruck und die Gefäße aus. Ein Mangel wirkt sich daher negativ auf diese Faktoren aus. Des Weiteren leiden die Konzentration, Motivation und das Gedächtnis bei Noradrenalinmangel. Ein Noradrenalinmangel kann zudem der Beginn einer Depression sein. Bei einer medikamentösen Behandlung mit Antidepressiva wird versucht, die Wiederaufnahme von Noradrenalin in den Nervenzellen zu hemmen, da somit mehr Noradrenalin zwischen den Nervenzellen verbleiben kann und sich dadurch an die dementsprechenden Rezeptoren bindet.
Es sollte also immer ein ausgewogener Spiegel an Noradrenalin im Körper vorhanden sein, da Noradrenalin für die Regulation verschiedener funktioneller Systeme im Menschen zuständig ist. Vor Allem das Herz-Kreislauf-System wird durch Noradrenalin stabilisiert und auch in der Notfallmedizin findet es häufig Anwendung, da es die Gefäße verengt oder beispielsweise die Herzfrequenz erhöht, was dem Kreislauf gut tut.
Auf der anderen Seite ist ein erhöhter Noradrenalinspiegel auch kein gutes Zeichen. Dieser lässt auf Stress, Bluthochdruck und im schlimmsten Fall sogar auf Tumore schließen, welche jedoch sowohl bösartig als auch gutartig sein können. In jedem Fall sorgen sie aber für eine erhöhte Noradrenalinproduktion und können auf diese Weise auch nachgewiesen werden.
Kann man den Noradrenalinspiegel messen?
Ja, hierzu sammelt man über 24 Stunden Harn, der für eine vollständige Messung verwendet wird. Die festgestellte Menge an Noradrenalin im Körper wird daraufhin mithilfe von Referenzwerten interpretiert. Ein beispielsweise erhöhter Noradrenalinspiegel kann daraufhin auf Bluthochdruck oder Stress schließen.
Erhöhung des Noradrenalin-Spiegels
Damit Noradrenalin im Körper synthetisiert werden kann, sind verschiedene chemische Prozesse notwendig. Um dies zu gewährleisten, ist es sinnvoll, möglichst viel proteinreiche Nahrung zu essen, damit man ausreichend Tyrosin im Körper hat.
Des Weiteren ist es sinnvoll, die Ernährung mit Lebensmitteln zu ergänzen, welche als "Vorstufen" der Katecholamine gelten. Hierzu zählen z.B. Äpfel, rote Beete oder Bananen.
Durch die abgebauten Proteine können so im Körper Aminosäuren, wie L-Tyrosin, erzeugt werden. Hieraus wird dann Dopamin sekretiert, aus welchem Noradrenalin sekretiert wird.
Interessantes zu Noradrenalin
Eine sehr interessante Studie, die auch für die medikamentöse Behandlung wichtige Erkenntnisse gebracht hat, wurde in der Abteilung für molekulare Psychiatrie des Zentrums für translationale Forschung an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bern durchgeführt.
Hierbei wurde versucht, mehr über den Bezug zwischen Noradrenalin-Mangel und Depression herauszufinden. Außerdem betrachtete man den Unterschied von Serotonin-Mangel und Noradrenalin-Mangel.
Man fand heraus, dass mit Noradrenalin-Mangel Depressionssymptome einhergingen. Es provozierte zum Großteil Konzentrationsschwäche, Ängstlichkeit und Antriebslosigkeit.
Im Gegensatz hierzu provozierte Serotonin-Mangel andere depressive Verstimmungen wie Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit.
Eine weitere interessante Studie kam in den U.S.A im Jahr 2011 zum Vorschein, als es in Krankenhäusern eine Verknappung von Noradrenalin als Medikament gab. Infolgedessen wurden mehr Dopamin und Phenylephrin verordnet.
Das Ergebnis der Studie mit 251 Fällen war, dass die Todesrate bei Patienten mit septischem Schock anstieg. Dies vermittelt zum Einen, dass Noradrenalin eine große medizinische Relevanz, vor Allem in der Notfallmedizin, hat. Zum Anderen verdeutlicht es jedoch auch sehr die Abhängigkeit der medizinischen Einrichtungen von diversen Medikamenten. Aus diesem Grund ist die Forschung auf den jeweiligen Gebieten sehr wichtig, um Noradrenalin besser zu synthetisieren und etwaige Ersatzstoffe zu finden.
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Quellen
- https://www.menschenswetter.at/editorial_articles/show/1207/forscher-finden-zwei-formen-von-depression
- https://blog.cognifit.com/de/noradrenalin/
- https://neurolab.eu/infos-wissen/wissen/neurotransmitter/noradrenalin/
- https://www.dr-gumpert.de/html/noradrenalin.html
- https://flexikon.doccheck.com/de/Noradrenalin
- https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4905943
- https://de.wikipedia.org/wiki/Noradrenalin
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