Serotonin Formel

Serotonin

Serotonin agiert sowohl als Hormon als auch als Neurotransmitter und findet sich primär im Verdauungstrakt, aber ebenfalls im Gehirn. Es spielt eine Schlüsselrolle bei diversen physiologischen Prozessen wie Verdauung, Schlaf, und der Nahrungsaufnahme. Bekannt ist es ferner unter der Bezeichnung "Glückshormon", da es maßgeblich die Stimmungslage sowie Botenstoffe steuert, wobei ein Mangel oft mit depressiven Zuständen assoziiert wird.

Inhaltsverzeichnis

 

  1. Über Serotonin
  2. Die Wirkung von Serotonin auf den Menschen
  3. Wissenswertes über Serotonin: das „Serotoninsyndrom“
  4. Wie ein Mangel an Serotonin mit Depressionen zusammenhängen kann
  5. Serotonin und der Effekt auf die Kognition
  6. Serotonin als Schlüssel für besseren Schlaf
  7. Mögliche Folgen eines Serotoninmangels
  8. Serotoninspiegel: Wie wird erfasst?
  9. Serotoninspiegel und Stimmung: Eine zirkuläre Beziehung
  10. Steigerung des Serotoninniveaus durch Lichttherapie
  11. Bewegungstherapie im Kampf gegen den Mangel an Serotonin
  12. Präventive Ernährungsweise mit Tryptophan gegen Serotonindefizit
  13. Nahrungsergänzung mit 5-Hydroxytryptophan zur Vorbeugung von Serotonindefizit
  14. Warum die direkt Einnahme von Serotonin ineffektiv ist & Die Bedeutung von Co-Faktoren

 

So wirkt Serotonin:

  • Reduzierte Angstzustände
  • Erhöhte Konzentration
  • Gestiegenes Glücksempfinden
  • Emotionale Ausgeglichenheit
  • Beruhigung

    Über Serotonin

    Serotonin Formel

    Serotonin, ein wichtiger Neurotransmitter und Hormon, wird vorrangig im Verdauungssystem produziert, obwohl es auch in Blutplättchen und dem zentralen Nervensystem präsent ist. Etwa 95% der Serotoninproduktion erfolgt im Magen-Darm-Bereich, die übrigen 5% im Gehirn, wo es zur Kommunikation zwischen Neuronen beiträgt.

    Der Name Serotonin leitet sich von seiner Präsenz in Blutplättchen und Serum sowie seiner Funktion bei der Regulation des Blutgefäßtonus und damit des Blutdrucks ab.

    Serotonin wird aus Tryptophan, einer essenziellen Aminosäure, synthetisiert. Diese Aminosäure muss durch die Ernährung aufgenommen werden und findet sich vor allem in Käse, aber auch in Nüssen oder rotem Fleisch. Ein Fehlen von Tryptophan kann die Serotoninproduktion beeinträchtigen und zu Stimmungsschwankungen wie Depressionen und auch Angstzuständen führen.

    Die Wirkung von Serotonin auf den Menschen

    Serotonin beeinflusst den gesamten Körper. Es reguliert Emotionen und Körperleistung, wirkt als natürlicher Stabilisator der Gemütslage und ist deshalb auch als Glückshormon bekannt. Es unterstützt Prozesse wie Essen, Schlafen und Verdauen.

    Zu den Hauptaufgaben von Serotonin zählen:

    Stimmungsregulierung: Verantwortlich für das Management von Glück, Angst und anderen Emotionen. Ein Serotonindefizit kann mit Depressionen verknüpft sein.

    Verdauungsförderung: Hauptsächlich im Verdauungstrakt lokalisiert, reguliert es die Darmtätigkeit und Reaktionen auf unverträgliche Nahrungsmittel durch Beschleunigung der Ausscheidung. Es ist ein Vorläufer für Melatonin, welches den Schlaf-Wach-Rhythmus kontrolliert, und sein Mangel kann Schlafstörungen verursachen.

    Blutgerinnung: Die Freisetzung von Serotonin durch Blutplättchen fördert die Heilung von Wunden durch Verengung kleiner Arterien, was zur Bildung von Blutgerinnseln führt.

    Knochengesundheit: Beeinflusst ebenfalls die Knochengesundheit, wobei hohe Serotoninspiegel in den Knochen Osteoporose auslösen können.

     

    Wissenswertes über Serotonin: das „Serotoninsyndrom“

    Das sogenannte Serotoninsyndrom ist ein kritisches Krankheitsbild. Ausgelöst werden kann es, wenn man bestimmte Medikamente oder Drogen nimmt, die den Serotoninspiegel im Körper stark erhöhen. Wenn der Serotoninspiegel für eine lange Zeit viel zu hoch ist, kann das das empfindliche Gleichgewicht im Körper stören. Das kann zu Problemen wie Depressionen, Schlaflosigkeit, Angst und Panikattacken führen.

     

    Wie ein Mangel an Serotonin mit Depressionen zusammenhängen kann

    Im Jahr 2007 veröffentlichte Forschungsergebnisse legen nah, dass Menschen, die depressive Zustände erleben, oft eine reduzierte Menge an Serotonin aufweisen. Unruhe und Schlafprobleme zählen zu den häufigen Anzeichen für einen Serotoninmangel.

    Über die Bedeutung des Serotoninspiegels für das mentale Wohlbefinden gibt es geteilte Ansichten. Frühere wissenschaftliche Arbeiten bezweifelten den Einfluss von Schwankungen in der Serotoninkonzentration auf depressive Verhaltensweisen, wohingegen aktuelle Studien einen signifikanten Effekt nahelegen. Ein spezifisches Experiment im Jahr 2016 mit Nagetieren, denen bestimmte Serotoninaufnahmeregulatoren fehlten, die normalerweise die Ausschüttung dieses Neurotransmitters unterbinden, zeigte, dass diese Tiere erhöhte Serotoninwerte im Gehirn hatten. Im Vergleich zu Nagetieren, die einen Serotonindefizit aufwiesen, zeigten diese eine geringere Neigung zu Angst und depressiven Mustern.

    Serotonin und der Effekt auf die Kognition

    Serotonin Kognition

    Kognitive Funktionen umfassen das gesamte Spektrum an Denk- und Wahrnehmungsaktivitäten, einschließlich der Mechanismen hinter Lang- und Kurzzeitgedächtnis, dem bewussten Lernprozess und der Erinnerungsfähigkeit, der Sprachverarbeitung und -erkennung sowie der Entstehung von Entscheidungen und Beurteilungen. Das serotonerge Netzwerk, ein weitverzweigtes System im zentralen Nervensystem, ist zentral für die Steuerung von Gemütszustand und kognitiven Prozessen. Untersuchungen legen nahe, dass ein Mangel an Serotonin mit Defiziten im Gedächtnis und depressiven Symptomen in Verbindung gebracht werden kann.


    Durchgeführte klinische Versuche haben aufgedeckt, dass Serotonin Einfluss auf die Geschwindigkeit der Reaktionsfähigkeit, die Konzentrationsfähigkeit und das abstrakte sowie das visuelle Erinnerungsvermögen, einschließlich der Fähigkeit zur Gesichtserkennung, hat. Zusätzlich zeigten Studien mit älteren Individuen, die an leichten kognitiven Beeinträchtigungen litten, nach der Zufuhr von Serotonin-Vorläufern wie Tryptophan einen Anstieg des Serotoninspiegels. Diese Personen berichteten von deutlichen Steigerungen ihrer kognitiven Leistungen. Jedoch ist es schwierig, den positiven Effekt ausschließlich auf die Erhöhung des Serotoninspiegels zurückzuführen.

     

     

     

    Serotonin als Schlüssel für besseren Schlaf

    Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2016 legen nahe, dass die Höhe des Serotoninspiegels unmittelbar den Schlaf beeinflusst. Diese Ergebnisse verknüpfen eine gesteigerte Schlafgüte mit einer Zunahme der kognitiven Leistungsfähigkeit, einem Gefühl erhöhter Wachsamkeit am Morgen sowie stärkeren Konzentrationsfähigkeiten. Zusätzlich wurde eine Ausdehnung der REM-Schlafphase festgestellt, wobei weitere Untersuchungen an Tieren die Wichtigkeit von Serotonin in diesem Prozess unterstreichen. Dadurch wird ebenfalls hervorgehoben, dass Serotonin ein wichtiger Baustein für die Produktion von Melatonin in der Zirbeldrüse ist.

     

    Mögliche Folgen eines Serotoninmangels

    Ein Serotonindefizit entsteht, wenn der Körper über unzureichende Mengen dieses Neurotransmitters verfügt. Die Gründe für einen solchen Mangel variieren von Person zu Person und können sich durch diverse physische und psychische Beschwerden äußern.

    Es ist anzumerken, dass das Verständnis der Auswirkungen eines Serotonindefizits, insbesondere auf psychologischer Ebene, noch lückenhaft ist. Obwohl der Zusammenhang zwischen einem Mangel an Serotonin und der Entstehung von Depressionen weiterhin Gegenstand von Diskussionen ist, besteht Konsens darüber, dass die Rolle von Serotonin weitaus vielschichtiger ist, als bisher angenommen, und dass es umfassende Auswirkungen auf Nervenzellen und den gesamten Organismus hat.

    Mögliche psychische Anzeichen für unzureichendes Serotonin umfassen:

    • Unruhe
    • Niedergeschlagenheit
    • Feindseligkeit
    • Schlafstörungen
    • Gereiztheit
    • Mangel an Antrieb
    • Selbstzweifel
    • Verminderte Libido
    • Konzentrationsschwierigkeiten


    Zu den physischen Anzeichen eines nicht ausreichenden Serotoninspiegels zählen:

    • Verlangen nach Zuckerhaltigem
    • Zunahme des Körpergewichts
    • Übermäßige Müdigkeit
    • Darmträgheit
    • Gastrointestinale Beschwerden, einschließlich Symptome ähnlich dem Reizdarmsyndrom

    Des Weiteren gibt es Hinweise darauf, dass ein Serotonindefizit geschlechtsspezifische Auswirkungen hat. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2017 ergab, dass bei Frauen ein niedriger Serotoninspiegel zu Depressionen und weiteren emotionalen Schwankungen führte, während männliche Probanden eher zu Impulsivität neigten, ohne emotionale Schwankungen zu berichten.

    Serotoninspiegel: Wie wird erfasst?

    Um den Gehalt von Serotonin zu messen, liegt der erwartete Wertebereich im Blutkreislauf üblicherweise zwischen 101 und 283 Nanogramm je Milliliter (ng/ml). Dennoch können diese Referenzwerte aufgrund verschiedener Testmethoden und untersuchter Proben variieren. Eine detaillierte Besprechung mit einem Mediziner ist hierfür empfehlenswert. Dennoch ist es möglich, den Serotingehalt auch bequem von zuhause aus zu überprüfen.

    Die Bestimmung des Serotingehalts erfolgt durch Analyse des Urins, was ebenfalls ein etabliertes Verfahren in der zeitgenössischen Laboruntersuchung darstellt. Ein relevantes Stichwort in diesem Zusammenhang ist das Neurostress-Profil.

    Besonders bei Zuständen wie Depressionen und dem Burnout-Syndrom stellt die Urinanalyse ein bedeutendes Diagnosewerkzeug dar.

    Die Testergebnisse bilden die Basis für eine maßgeschneiderte Behandlung mit Vorstufen von Serotonin (L-Tryptophan oder 5-HTP) sowie notwendigen Begleitstoffen.

     

     

    Serotoninspiegel und Stimmung: Eine zirkuläre Beziehung

    Die Idee, dass Veränderungen in der Denkweise – sei es autonom oder durch psychologische Betreuung – die biochemischen Prozesse im Gehirn modifizieren können, gilt als etabliert. Viele Untersuchungen haben in solchen Fällen bereits Anpassungen in der Blutzirkulation aufgedeckt. Kürzlich wurde in einer Studie aufgezeigt, dass durch Meditationspraktiken die Dopaminausschüttung gesteigert wird. Die Forschungsarbeit von Perreau-Linck und Team stellt die Erstveröffentlichung dar, die aufzeigt, dass durch die Person hervorgerufene emotionale Veränderungen die Serotoninherstellung modulieren können. Dies legt den Schluss nahe, dass die Beziehung zwischen der Erzeugung von Serotonin und emotionalen Zuständen wechselseitig sein könnte. Mit anderen Worten, ein Defizit an Serotonin wirkt sich auf die emotionale Verfassung aus, und diese wiederum hat Einfluss auf den Serotoninspiegel. Wie es scheint ist zusätzliche Forschung erforderlich, um die zahlreichen ungeklärten Fragen in diesem Gebiet zu lösen – beispielsweise, ob eine emotionale Aufbesserung in Verbindung mit psychologischer Betreuung mit einem Anstieg in der Serotoninproduktion einhergeht. Sobald detailliertere Erkenntnisse darüber verfügbar sind, wie ein Serotonindefizit behoben und dessen Herstellung gefördert werden kann, wird dies die Entwicklung neuer therapeutischer Methoden unterstützen.

     

    Steigerung des Serotoninniveaus durch Lichttherapie

    Die Anwendung von Licht gilt als etablierte Methode zur Bekämpfung saisonal bedingter depressiver Zustände, doch neuere Untersuchungen legen nahe, dass es ebenfalls gegen ganzjährige depressive Verstimmungen effektiv sein könnte. Verschiedene Forschungsarbeiten verbinden die Lichteinwirkung direkt mit dem Niveau von Serotonin, unabhängig von der Saison. Entscheidend ist hierbei die Dauer der Sonnenlichtexposition, die natürlicherweise im Sommer länger ist. Bei Nagetieren erreicht der Serotoninspiegel während des lichtreichen Abschnitts des Tages-Nacht-Rhythmus seinen Höhepunkt. Bei Menschen zeigt sich definitiv eine Interaktion zwischen intensivem Licht und dem Serotoninsystem.

    Bis vor einigen Generationen arbeitete ein Großteil der globalen Bevölkerung in der Landwirtschaft und verbrachte den Tag überwiegend im Freien. Dies führte selbst in den Wintermonaten zu einer intensiven Exposition gegenüber Licht. Selbst an trüben Tagen kann die Helligkeit im Freien über 1000 Lux liegen, eine Intensität, die in Innenräumen selten erreicht wird. In einer jüngsten Erhebung, die nahe des 45. Breitengrads durchgeführt wurde, lag die durchschnittliche tägliche Lichtexposition bei über 1000 Lux im Winter bei etwa 30 Minuten und im Sommer bei rund 90 Minuten für Personen, die wöchentlich mindestens 30 Stunden arbeiten - einschließlich der Wochenenden. In dieser Gruppe dürfte die Belichtung mit intensivem Sommerlicht deutlich unter der Winterlichtexposition unserer landwirtschaftlich geprägten Vorfahren liegen.

    Heute sind Lampen erhältlich, die ein höheres Lux-Niveau als übliche Innenbeleuchtungen bieten und speziell für die Behandlung von saisonal beeinflussten Serotonindefiziten entwickelt wurden. Ihre Integration in den Alltag stellt jedoch eine Herausforderung dar. Es entwickeln sich zudem gesellschaftliche Maßnahmen, wie etwa "Light Cafés", die in Skandinavien als Vorreiter fungieren, mittlerweile aber auch im Vereinigten Königreich Einzug gehalten haben, sowie ein österreichisches Dorf, das im Winter durch umgebende Berge kein Sonnenlicht erhält und große Spiegel errichtet, um Sonnenlicht ins Tal zu lenken. Die optimierte Einbeziehung von Tageslicht in Gebäudekonzepte gewinnt unter Architekten an Bedeutung.

     

    Bewegungstherapie im Kampf gegen den Mangel an Serotonin

    Kontinuierliche körperliche Aktivität gilt als Methode, einen Mangel an Serotonin zu kompensieren. Eine eingehende Analyse des Verhältnisses zwischen physischer Betätigung und psychischer Gesundheit offenbarte, dass die positiven Effekte auf die Stimmungslage klar belegt sind. In Großbritannien hat das National Institute for Health Richtlinien für die Behandlung depressiver Störungen herausgegeben, welche die Nutzung von körperlichem Training als eine Form der Therapie bei milden Depressionen vorsehen, angesichts der ungünstigen Abwägung zwischen Risiko und Nutzen bei der Anwendung von Antidepressiva in solchen Fällen.

    Physische Aktivität fördert das psychische Wohlergehen, wie eine Gruppe zeigte, die regelmäßig in gewohnter Umgebung Aerobic-Übungen auf bekanntem Niveau absolvierte. Trotzdem gibt es weiterhin Zweifel an der stimmungsaufhellenden Wirkung körperlicher Betätigung, und das National Institute of Mental Health in den USA unterstützt gegenwärtig eine klinische Untersuchung zu diesem Thema. Es gibt mehrere Studien, die nahelegen, dass regelmäßiges Training die Funktion des Serotonins im Gehirn verbessert. Jacobs und Fornal haben beobachtet, dass körperliche Aktivität die Aktivitätsrate der Serotonin produzierenden Neuronen steigert, was wiederum die Ausschüttung und Herstellung von Serotonin fördert.

    Ob körperliche Aktivität bei Menschen ähnlich wie bei Tieren die Aktivitätsrate von Serotonin produzierenden Neuronen steigert, ist noch ungewiss. Dennoch ist erwiesen, dass Ausdauertraining die Stimmung verbessert. Ähnlich der Anpassung an intensives Licht hat sich das Ausmaß der körperlichen Betätigung drastisch geändert, seit Menschen als Jäger, Sammler oder in der Landwirtschaft tätig waren.

     

    Präventive Ernährungsweise mit Tryptophan gegen Serotonindefizit

    Ein weiterer bedeutsamer Aspekt, der zur Steigerung von Serotonin im Gehirn beitragen kann, ist die Ernährung. Es gibt Belege dafür, dass Tryptophan, welches sowohl bei Menschen als auch in Tiermodellen die Serotoninkonzentration im Gehirn steigert, bei leichter bis moderater Depression eine effektive antidepressive Wirkung zeigt. Bei Personen, die eine hohe Anfälligkeit für Reizbarkeit aufweisen, fördert es zudem Empathiefähigkeit und reduziert Aggressivität.

    Die Wahl zwischen reinem Tryptophan als Supplement oder dem Konsum tryptophanreicher Nahrungsmittel ist allerdings umstritten. Obgleich reines Tryptophan den Serotoninspiegel anhebt, trifft dies nicht auf Nahrungsmittel zu, die Tryptophan enthalten. Dies liegt daran, dass Tryptophan über ein Transportmechanismus ins Gehirn gelangt, der für alle großen neutralen Aminosäuren gemeinsam ist, wobei Tryptophan die seltenste Aminosäure in Proteinen darstellt. Es entsteht ein Wettbewerb zwischen den Aminosäuren um diesen Transportmechanismus, sodass nach dem Konsum proteinreicher Nahrung der Anstieg anderer großer neutraler Aminosäuren im Plasma die Erhöhung des Tryptophanspiegels im Gehirn verhindert.

    Die weitverbreitete Vorstellung, dass tryptophanreiche Nahrungsmittel wie Truthahn den Tryptophan- und Serotoninspiegel erhöhen, entspricht nicht der Wahrheit. Ein weiterer Mythos, der online kursiert, besagt, dass Bananen aufgrund ihres Serotoningehalts stimmungsaufhellend wirken, obwohl dieses nicht die Blut-Hirn-Schranke überwindet. α-Lactalbumin, ein Milchprotein, das vergleichsweise mehr Tryptophan als die meisten Proteine enthält, könnte in bestimmten Fällen die Stimmung und kognitive Funktionen fördern, vermutlich durch die Anhebung des Serotoninniveaus.

     

    Nahrungsergänzung mit 5-Hydroxytryptophan zur Vorbeugung von Serotonindefizit

    5-Hydroxytryptophan, kurz 5-HTP, ist eine vom Körper natürlich erzeugte Aminosäure und dient als direkter Vorläufer für Serotonin, wobei bestimmte Zusatzstoffe für dessen Umwandlung notwendig sind. Daher erfreuen sich Nahrungsergänzungsmittel, die 5-HTP enthalten, steigender Beliebtheit. Es existieren Präparate mit verschiedenen Wirkstärken, wobei Extrakte mit einer Reinheit von 98% den höchsten Gehalt an 5-HTP aufweisen.

    Die positive Beeinflussung von depressiven Zuständen durch 5-HTP ist umfangreich erforscht worden. Obwohl die genauen Ursachen für Depressionen noch immer unklar sind, vermuten manche Wissenschaftler, dass ein Ungleichgewicht im Serotoninhaushalt die psychische Befindlichkeit derart beeinflussen kann, dass es zu Depressionen kommt. Es wird angenommen, dass 5-HTP-Supplemente durch die Anhebung des Serotoninspiegels eine günstige Wirkung auf Depressionen ausüben können. Tatsächlich belegen mehrere kleinere Studien, dass 5-HTP depressive Symptome mindern kann. Ebenso ergab eine weitere Forschungsarbeit, dass 5-HTP bei der Depressionsbehandlung hilfreich sein kann.

    Die vorhandene Forschung deutet allerdings darauf hin, dass die potenziell antidepressiven Effekte von 5-HTP in Verbindung mit anderen Wirkstoffen oder Antidepressiva ausgeprägter sein könnten als bei isolierter Verwendung. Das legt nahe, dass Kombinationspräparate effektiver sein könnten als reine 5-HTP-Produkte. Es wurde festgestellt, dass 5-HTP beträchtliches therapeutisches Potenzial birgt und dass umfangreichere Studien notwendig sind. Zusammengefasst können Nahrungsergänzungsmittel den Serotoninspiegel im Körper steigern und somit zur Verbesserung von Depressionssymptomen beitragen, insbesondere in Kombinationstherapien.

     

    Warum die direkt Einnahme von Serotonin ineffektiv ist & Die Bedeutung von Co-Faktoren

    Die direkte Aufnahme von Serotonin ist ineffektiv, weil es die spezialisierte Barriere zwischen Blutkreislauf und Gehirn, die Blut-Hirn-Schranke, nicht passieren kann, was verhindert, dass es neurologische Effekte erzielt. Für die Synthese und Funktion von Neurotransmittern wie Serotonin sind bestimmte essentielle Nährstoffe erforderlich. Dazu gehört Vitamin B6, das in Form seines aktiven Derivats, Pyridoxalphosphat, an Schlüsselreaktionen wie der Umwandlung von 5-Hydroxytryptophan zu Serotonin beteiligt ist, wobei seine Präsenz im Gehirn deutlich die Konzentrationen im Blut übersteigt. Ebenso kritisch ist Zink, das eine Vielzahl von Enzymprozessen unterstützt, darunter solche, die für die Serotoninproduktion notwendig sind, und über 200 enzymatische Funktionen im Körper moduliert, was seine Rolle in der Zellfunktion und im Immunsystem unterstreicht.

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