Warum wirkt Melatonin als Einschlafhilfe?

Es gibt viele Gründe, warum wir nachts nicht einschlafen können: Vor allem ein stressiger Alltag, berufliche oder private Sorgen erschweren das Einschlafen und verhindern einen erholsamen Schlaf. Die Folge: Morgens wachen wir wie gerädert auf, sind müde und leiden unter Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen. Eine Möglichkeit der Einschlafhilfe ist das Schlafhormon Melatonin, das als Nahrungsergänzungsmittel in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich ist. Zum Beispiel als Schlafspray.

Warum wirkt Melatonin als Einschlafhilfe?

Melatonin ist ein Hormon, das der Körper, genauer gesagt die Zirbeldrüse im Zwischenhirn mit Einbruch der Dunkelheit bildet und im Laufe des Abends und der Nacht immer mehr produziert. Am meisten Melatonin wird zwischen 2 und 4 Uhr morgens produziert, danach verringert sich der Melatoninspiegel wieder. Weil Melatonin zudem die Körpertemperatur und den Blutdruck verringert, den Energieverbrauch senkt und müde macht, trägt es zur Regulation des Schlaf-wach-Rhythmus bei und wird deshalb auch als Schlafhormon bezeichnet.

Personen, die zu wenig Melatonin produzieren und deshalb an Schlaflosigkeit bzw. Einschlafproblemen leiden, können von außen zugeführtem Melatonin profitieren. Das gilt vor allem für Personen im höheren Alter, denn die Melatonin-Produktion nimmt mit zunehmendem Alter ab. In Form von Kapseln, Tabletten, Spray oder Tee gelangt das Hormon als Nahrungsergänzungsmittel über den Darm oder die Schleimhäute in die Blutbahn und kann dort seine Wirkung entfalten.

Studien bestätigen, dass Melatonin als Einschlafhilfe geeignet ist und die Einschlafzeit verkürzen [1] und teilweise auch die Gesamtschlafzeit verlängern und die Schlafqualität verbessern kann [2]. Wie stark die Effekte sind, ist allerdings von Person zu Person sehr unterschiedlich - ebenso wie das subjektive Empfinden darüber, ob die Effekte eine signifikante Verbesserung darstellen. Angesichts dieser großen individuellen Unterschiede bleibt nur die Einnahme frei verkäuflicher Mittel mit Melatonin einfach selbst auszuprobieren.

Kann ich meinem Kind Melatonin (als Einschlafhilfe) geben?

Die meisten Kinder haben Phasen, in denen sie nur schwer ein- und/oder durchschlafen. Melatonin als Einschlafhilfe ist für sie jedoch nur in Ausnahmefällen geeignet. Sinnvoll ist die Einnahme nur für Kinder, die an bestimmten schweren Entwicklungsstörungen wie ADHS, einer Autismus-Spektrum-Störung oder neurologische Störungen leiden, die mit einer anhaltenden Schlaflosigkeit einhergehen und sich durch andere Behandlungsmethoden nicht verbessern lassen [3]. Studien lieferten erste Hinweise dafür, dass diese Kinder von Melatonin als Einschlafhilfe und Unterstützung beim Durchschlafen profitieren, aber für belastbare Aussagen ist noch weitere Forschung erforderlich [4]. Die bisherigen Studienergebnisse beziehen sich allerdings auf Kinder mit bestimmten Erkrankungen und lassen sich nicht ohne Weiteres auf gesunde Kinder übertragen.

Fazit zu Melatonin als Einschlafhilfe

Das in der Zirbeldrüse im Gehirn gebildete Hormon Melatonin ist maßgeblich an der Regulierung des Schlaf-wach-Rhythmus beteiligt. Es macht müde, senkt die Körpertemperatur und den Blutdruck. Mit zunehmendem Alter oder bei einem bestehenden Mangel kann von außen zugeführtes Melatonin als Einschlafhilfe dienen, wobei die Wirkung von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfallen kann.